Erfolgreiche Eingewöhnung in der KitaEin sanfter Übergang in die Fremdbetreuung
1. Den Anfang schaffen: Die Phase der Eingewöhnung
Die Eingewöhnung in die Kinderkrippe oder in den Kindergarten beschreibt das schrittweise Heranführen eines Kindes an den Kita-Alltag. Diese Phase ist entscheidend, um den Kindern Sicherheit zu geben und ihnen zu ermöglichen, Vertrauen zu neuen Bezugspersonen aufzubauen. Erzieher:innen nutzen oft die Anwesenheit der Eltern, um den Start zu erleichtern. Mit einem Elternteil an der Seite erkundet das Kind die neue Umgebung und fasst so Mut, später auch allein in der Kita zu bleiben.
Der Erfolg der Eingewöhnungszeit hängt stark vom Charakter des Kindes ab. Manche Kinder brauchen die Anwesenheit der Eltern länger als andere. Erzieher:innen sollten diese individuellen Bedürfnisse unbedingt berücksichtigen. Ein sanfter Übergang ohne Druck ist hier das A und O – und kann verhindern, dass das Kind negative Erfahrungen macht.
2. Die Dauer der Eingewöhnung
Die Dauer der Eingewöhnung variiert stark und hängt sowohl vom Alter als auch von der Persönlichkeit jedes Kindes ab. Sehr elternbezogene Kinder brauchen in der Regel länger als Kinder, die unabhängiger sind. Im Durchschnitt kann die Eingewöhnung zwei Wochen bis mehrere Monate dauern.
Interessanter Fakt: Kinder entwickeln erst zwischen neun und 20 Monaten ein ausgeprägtes Bindungsgefühl zu ihren Eltern. Daher ist die Trennung in diesem Alter oft leichter zu bewältigen. Ein schrittweiser Prozess, bei dem die Eltern anfangs in der Nähe bleiben und die Zeiten der Trennung langsam verlängert werden, hat sich als besonders effektiv erwiesen.
3. Eltern als ausschlaggebender Faktor
Das Verhalten des Kindes während der Eingewöhnung wird maßgeblich von den Einstellungen der Eltern beeinflusst. Kinder spüren instinktiv, ob ihre Eltern sicher und ruhig sind oder ob sie unsicher oder gestresst auf den Übergang reagieren. Erzieher:innen sollten deshalb frühzeitig das Gespräch mit den Eltern suchen und ihnen die Möglichkeiten bieten, die Kita vorab zu besuchen.
Schnuppertage oder Kennenlerntermine ermöglichen es den Eltern, Fragen zu stellen und sich einen Überblick über den Kita-Alltag zu verschaffen. Ängste der Eltern sollten ernst genommen werden. Erkläre ihnen, wie die Eingewöhnung in eurer Kita gestaltet wird und wie der Tagesablauf aussieht. Je mehr die Eltern wissen, desto entspannter sind sie am ersten Tag der Eingewöhnung. Auch während der Eingewöhnungszeit kann man täglich mit den Eltern in Kontakt treten und ihnen einen angenehmen Raum zur Verfügung stellen (ggf. mit Fachartikeln zum Thema Eingewöhnung).
4. Die Phasen der Eingewöhnung
Die Eingewöhnung kann in verschiedene Phasen unterteilt werden, wobei jede Phase ihren eigenen Zweck und Schwerpunkt hat:
1. Orientierungsphase
In den ersten Tagen oder Wochen lernen die Kinder die neue Umgebung kennen. Eltern spielen hier eine besonders wichtige Rolle, da sie durch ihre Anwesenheit Sicherheit vermitteln. Kleine Spiele und das Erkunden der Räumlichkeiten helfen, das Eis zu brechen und Vertrauen aufzubauen.
2. Anbahnungsphase
Diese Phase beginnt, wenn das Kind aktiv Kontakt zu den Erzieher:innen sucht. Kurze Trennungszeiten werden geübt, während das Kind lernt, dass es sich auch ohne die Eltern wohlfühlen kann. In dieser Zeit ist es wichtig, die Kommunikation mit den Eltern gut aufrechtzuerhalten, um Anpassungen vorzunehmen und das Wohl des Kindes zu sichern.
3. Stabilisierungsphase
Jetzt hält das Kind längere Trennungszeiten problemlos aus und beginnt, sich in den Alltag der Kita zu integrieren. Es nimmt aktiv an den Aktivitäten teil und hat Freude daran, die neuen Möglichkeiten zu entdecken. Hier ist es wichtig, weiterhin auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen bzw den Kontakt zu den Eltern nicht abreißen zu lassen.
4. Endphase
Das Kind ist nun vollständig integriert und zeigt deutlich, dass es sich wohlfühlt. Es hat Vertrauen zu den Erzieher:innen aufgebaut und beginnt, sichere und stabile soziale Beziehungen mit den anderen Kindern zu entwickeln.
5. Praxisnahe Tipps für Erzieher:innen
1. Überforderung vermeiden: Gehe langsam vor und fordere nicht zu viel auf einmal. Fang mit kurzen Aufenthalten an und verlängere die Zeit schrittweise.
2. Eingewöhnung auf Raten: Es ist ratsam, höchstens zwei Kinder einzugewöhnen und nicht zur selben Uhrzeit. Auf diese Weise kann jedem Kind die nötige Aufmerksamkeit und Unterstützung gegeben werden.
3. Langsame Trennung: Verlängere die Zeiten der Trennung schrittweise und in Abstimmung mit dem Verhalten des Kindes. Eine langsame Annäherung verhindert Überforderung.
4. Kommunikation ist der Schlüssel: Halte die Eltern über den Fortschritt ihrer Kinder auf dem Laufenden und besprich mögliche Anpassungen im Eingewöhnungsprozess.
5. Aufenthaltsraum für Eltern: Ein Raum, in dem sich Eltern während der ersten Tage aufhalten können, kann viel zur Beruhigung beitragen. Die Nähe der Eltern gibt dem Kind Sicherheit.
6. Vorteile einer erfolgreichen Eingewöhnung
Eine erfolgreiche Eingewöhnung hat viele Vorteile. Gut integrierte Kinder entwickeln ein positiveres Verhältnis zu ihren neuen Bezugspersonen und fühlen sich im Kindergarten wohler. Dies führt zu einer besseren Anpassung an den Kita-Alltag, weniger Krankheitstagen und geringeren Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme und dem Schlafen. Ein gelungener Eingewöhnungsprozess führt auch dazu, dass Kinder seltener Entwicklungsrückstände aufweisen.
7. Was tun, wenn die Eingewöhnung nicht gelingt?
Sollte sich ein Kind auch nach längerer Zeit nicht beruhigen lassen, könnte es sinnvoll sein, den Übergang in einigen Monaten zu wiederholen. Der Einstieg in die Fremdbetreuung sollte immer auf das Tempo des Kindes abgestimmt sein, um es bestmöglich betreuen zu können. Währenddessen können Eltern das Kind sporadisch mit vertrauten Personen allein lassen, um das Vertrauen zu anderen Erwachsenen zu stärken. Hier kann es auch helfen, andere Familienmitglieder, wie den Vater, die Oma oder den Opa die Eingewöhnung begleiten zu lassen.
8. Fazit
Die Eingewöhnungsphase ist von zentraler Bedeutung für die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder. Erzieher:innen und Eltern sollten zusammenarbeiten, um einen sanften und erfolgreichen Übergang zu ermöglichen. Durch ein liebevolles, professionelles und strukturiertes Vorgehen kann die Grundlage für eine positive und erfolgreiche Kindergartenzeit gelegt werden.
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