Mundmotorik Übungen rund ums Pusten
Warum Mundmotorik-Übungen für Kinder wichtig sind
Viele Kinder, die an einer Wahrnehmungsstörung leiden, haben Probleme mit der Mundmotorik. Der Grund hierfür ist oft eine verzögerte oder gestörte sensorische Integration. Die Folge davon kann sein, dass die Kinder Schwierigkeiten haben, ihren Körper und die Bewegungen desselben wahrzunehmen und zu koordinieren. Viele Übungen zur Förderung der Mundmotorik sind jedoch auch für Kinder geeignet, die keine Wahrnehmungsstörung haben. Denn auch sie profitieren von einer guten Mundmotorik. Eine gute Mundmotorik ist wichtig für die Sprachentwicklung, da die Kinder dadurch lernen, ihre Zunge und ihre Lippen richtig zu bewegen. Darüber hinaus fördert es die Feinmotorik und damit auch das Schreiben lernen. Allein für das Sprechen sind über 100 Muskeln nötig, die zeitlich und in der richtigen Stärke miteinander koordiniert werden wollen. Das funktioniert allerdings nur, wenn die dazu nötigen Bewegungsmuster automatisch abgerufen und differenziert wahrgenommen werden. Die Aussprache entsteht, indem durch den Mund fließende Luft unterschiedlich modelliert wird und dabei die Laute formt. Vielen Kindern im Alter von etwa 3 bis 5 Jahren fällt es schwer, die Laute wie s, f, w ,v auszusprechen. Dies ist einem mangelnden Luftfluss zuzuschreiben. Einfache Methoden helfen dem Kind diese Laute zu formen.
Welche Übungen eignen sich besonders gut für die Förderung der Mundmotorik?
- Egal ob beim Zähneputzen, beim Essen oder beim Reden – unsere Mundmotorik ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Alltags. Damit unsere Kinder diese Fertigkeiten später ebenso gut beherrschen, ist es wichtig, ihnen schon früh die richtigen Übungen an die Hand zu geben.
- Besonders geeignet für die Förderung der Mundmotorik sind Übungen, bei denen die Kinder ihren Atem einsetzen müssen. Durch das Pusten können sie nicht nur ihre Lungenfunktion stärken, sondern auch die Muskeln in ihrem Gesicht kräftigen.
- Eine gute Übung für die Mundmotorik ist zum Beispiel das Blasenspiel. Hierbei bläst das Kind einen Ballon so lange auf, bis er platzt. Durch das kontinuierliche Pusten wird nicht nur die Lunge trainiert, sondern auch die Gesichtsmuskeln können sich entspannen und lockern.
- Auch das Spiel „Wer hat die längste Luftblase?“ ist eine tolle Möglichkeit, um die Mundmotorik zu fördern. Dabei bläst jedes Kind in seinem Turnus so lange Luft in eine Tasse, bis sie überläuft. Derjenige mit der längsten Luftblase gewinnt. Dieses Spiel regt nicht nur die Fantasie an, sondern fördert auch die Ausdauer und Konzentration der Kinder.
- Eine weitere gute Übung für die Mundmotorik ist das „Puste-auf-den-Ball“-Spiel. Dabei pustet das Kind einen Ball so weit es kann und versucht, ihn möglichst weit zu pusten. Durch diese Übung wird nicht nur die Kraft der Atemmuskulatur trainiert, sondern auch die Koordination verbessert.
- Um die Mundmotorik weiter zu fördern, können Sie Ihrem Kind auch Aufgaben stellen, bei denen es verschiedene Gegenstände mit seinem Atem bewegen muss. Zum Beispiel kann es versuchen, einen Papierflieger mit seinem Atem in die Luft zu bekommen oder mit einer Strohhalm Wasser aus einem Glas zu saugen und in ein anderes Glas zu spucken.
Tipps zur Integration von Mundmotorik-Übungen in den Alltag
Die Integration von Mundmotorik-Übungen in den Alltag der Kinder ist eine tolle Möglichkeit, die kleinen Muskeln rund um den Mund zu stärken. Sie können die Übungen ganz leicht in alltägliche Aktivitäten integrieren, so dass die Kinder sie spielerisch erlernen und perfektionieren können. Hier einige Tipps: Beim Zähneputzen: Die Kinder sollten beim Zähneputzen nicht nur mit der Zahnbürste hin- und herbewegen, sondern auch kreisende Bewegungen machen. So massieren sie die Zähne und stärken gleichzeitig ihre Mundmuskulatur. Beim Essen: Beim Essen ist es wichtig, dass die Kinder ihr Essen gründlich kauen. Durch das Kauen wird nicht nur die Verdauung angeregt, sondern auch die Mundmuskulatur trainiert. Wenn es regnet: Bei Regentagen bietet es sich an, mit den Kindern Blasenschlagen zu spielen. Das Pusten der Blase fordert die Muskulatur im Bereich des Kiefers heraus und ist zudem eine lustige Beschäftigung für drinnen.
Diese Übungen machen nicht nur Spaß, sondern helfen Ihrem Kind auch dabei, seine Mundmotorik zu verbessern. So wird es später im Alltag mit Sicherheit keine Probleme haben, seine Zähne richtig zu putzen oder sauber zu essen!