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Erholsamer Schlaf für Babys und Kleinkinder: Praktische Tipps für den Kita-Alltag

Als Erzieher:in oder pädagogische:r Mitarbeiter:in im Hort hast du sicherlich schon oft erlebt, wie fehlender Schlaf die Stimmung und Leistungsfähigkeit der Kinder beeinflusst. Schlaf ist für die Entwicklung und das Wohlbefinden essenziell. Hier erfährst du, wie du die Kleinen in der Kita tagsüber auf erholsame Nächte vorbereiten kannst und erhältst wertvolle Tipps, die du an Eltern weitergeben kannst.
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1. Der Schlafbedarf bei Kindern

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Schlafbedarf bei Säuglingen (4-12 Monate)

Babys schlafen in den ersten Monaten fast rund um die Uhr – durchschnittlich 12-16 Stunden am Tag. Allerdings wachen sie häufig auf, was Eltern und Betreuungspersonen fordert. So kann man helfen:

Trick für Pädagog:innen: Schaffe eine entspannte Schlafumgebung mit sanften Geräuschen wie weißem Rauschen oder leichtem Schaukelgeräusch. Eine kuschelige Decke und ein vertrautes Kuscheltier können ebenfalls helfen, die Kleinen zu beruhigen.

Tipp für Eltern: Empfiehl den Eltern, das Zimmer des Babys ruhig und dunkel zu halten und feste Schlafenszeiten zu etablieren. Eine beruhigende Schlafroutine kann helfen, dass Babys schneller einschlafen und durchschlafen.

Schlafbedarf bei Kleinkindern (1-2 Jahre)

Kleinkinder benötigen immer noch viel Schlaf, aber in diesem Alter kann es schwierig sein, sie ins Bett zu bekommen. Mit einem Schlafbedarf von 11-14 Stunden ist die Balance zwischen einem guten Mittagsschlaf und einer ruhigen Nacht entscheidend.

Unser Trick: Ein fester Schlafplatz in der Kita kann wahre Wunder wirken. Ritualisiertes Zubettbringen, wie das Vorlesen einer Geschichte oder ein Einschlaflied, ist hier besonders effektiv.

Tipp für Eltern: Schaffe eine beruhigende Routine, indem du den Kindern vor dem Schlafengehen gemeinsam ein Entspannungsritual anbietest, z.B. sanfte Musik zum Einschlafen für Kinder oder ruhige Bewegungsübungen.

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Schlafbedarf bei Vorschulkindern (3-5 Jahre)

In diesem Alter variiert der Schlafbedarf: Einige Kinder benötigen noch einen Mittagsschlaf, andere nicht mehr unbedingt. Durchschnittlich schlafen sie etwa 10-13 Stunden pro Tag.

Trick für Pädagog:innen: Flexibilität ist gefragt. Biete in der Kita verschiedene Schlafoptionen an – eine Ecke für die Kurzschläfer und eine für die Langschläfer.

Tipp für Eltern: Empfiehl den Eltern, beruhigende Rituale zu entwickeln, die das Zubettgehen erleichtern. So können Kinder besser zur Ruhe kommen und abends schneller einschlafen.

 

Schlafbedarf bei Schulkindern (6-12 Jahre)

Mit dem Schuleintritt verringert sich der Schlafbedarf auf 9-12 Stunden. Diese Kinder haben oft volle Tage und benötigen qualitativ hochwertigen Schlaf.

Trick für Pädagog:innen: Biete in deiner Betreuungseinrichtung entspannende Aktivitäten zum Runterkommen nach dem Unterricht an – gemeinsames Vorlesen von Geschichten oder eine „Stille Stunde“ mit leiser Musik sind hier sehr effektiv.

Tipp für Eltern: Arbeite zusammen mit den Eltern eine gleichmäßige Schlafenszeit-Routine aus. Versuche, die Schlafenszeit mit positiven Ritualen zu verbinden, wie einem warmen Bad oder einem ruhigen Gesellschaftsspiel. Dies schafft eine ruhige und angenehme Atmosphäre vor dem Schlafengehen.

Effektiver Hinweis: Reduziere abendliche Bildschirmzeit bei Kindern. Das Blaulicht von Tablets und Handys stört die Melatonin-Produktion und kann zu Einschlafproblemen führen.

Schlafbedarf nach der American Academy of Sleep Medicine

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2. Der Umgang mit Kindern bei Schlafproblemen

Schlafprobleme und Albträume sind weit verbreitete Herausforderungen, denen viele Eltern und Kinder gegenüberstehen. Solche nächtlichen Störungen können die Schlafqualität beeinflussen und die tägliche Leistungsfähigkeit der Kinder mindern.

 

Ursachen von Schlafproblemen bei Kindern

Schlafprobleme bei Kindern können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter:

  • Ängste und Stress: Kinder können wie Erwachsene unter Stress und Angst leiden, was ihren Schlaf beeinträchtigen kann.
  • Unregelmäßige Schlafenszeiten: Eine inkonsistente Schlafroutine kann zu Schwierigkeiten beim Einschlafen und Durchschlafen führen.
  • Umgebungsfaktoren: Lärm, Licht und Temperaturen können die Schlafqualität negativ beeinflussen.
  • Ernährungsgewohnheiten: Schweres Essen oder das Fehlen eines regelmäßigen Abendessens kann den Schlaf beeinträchtigen.

Tipps für einen ruhigen Schlaf bei Kindern

Sanfte Abendroutine einführen

Beschreibung: Eine klare und beruhigende Abendroutine hilft Kindern, sich zu entspannen und auf den Schlaf vorzubereiten. Eine regelmäßige Abfolge von Aktivitäten signalisiert dem Körper, dass die Schlafenszeit naht. Dies besttätigt auch die Studie von Mindell et al. (2015) - Kinder, die eine konsistente Schlafenszeitroutine praktizieren, haben insgesamt eine bessere Schlafqualität und weniger Schlafprobleme.

Beispiel: Ein warmes Bad, eine Gute-Nacht-Geschichte und Singen von Schlafliedern schaffen eine geborgene Atmosphäre.

Sicherheitsobjekte verwenden

Beschreibung: Kuscheltiere schenken Säuglingen und Kleinkindern ein großes Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Die kuscheligen Freunde, durchdrungen von vertrauten elterlichen Gerüchen und ihrer weichen, anschmiegsamen Form, lassen Babys sich weniger allein fühlen. Dadurch empfinden sie weniger Angst und finden leichter in einen ruhigen und erholsamen Schlaf.

Beispiel: Ein Lieblingskuscheltier, das das Kind tröstet und beim Einschlafen begleitet oder eine weiche Decke.

Beruhigende Atemübungen machen

Beschreibung: Atemtechniken können den Parasympathikus aktivieren, der hilft, den Körper zu beruhigen. Einfache Atemübungen helfen daher, den Körper zu entspannen und Stress abzubauen, was das Einschlafen erleichtert.

Beschreibung: Lege dich gemeinsam mit dem Kind hin, atme tief ein und aus, und zähle dabei bis fünf. Wiederhole das mehrmals, bis das Kind ruhiger wird.

Lichtsteuerung regeln

Beschreibung: Manche Babys haben Schwierigkeiten beim Einschlafen oder wachen aufgrund von Albträumen auf und fürchten sich in der Dunkelheit. In solchen Fällen kann es helfen, ein kleines Nachtlicht zu verwenden, das nur ein sanftes, gedimmtes Licht spendet. Ein Nachtlicht mit einer Zeitschaltfunktion ist besonders praktisch, da es das Licht nach einiger Zeit automatisch ausschaltet. So wird der Komfort eines beruhigenden Lichts beim Einschlafen geboten, während der Großteil der Nacht in Dunkelheit verbracht wird, was den Schlaf verbessert.

Empfehlung: Verwende ein dimmbares Nachtlicht oder eine Lampe mit Sternenprojektion, um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen.

3. Geschichten erzählen: Beispiele für Ruhezeiten

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Beim Erzählen von Geschichten können Kinder sich entspannen und leichter einschlafen. Hier sind einige geeignete Geschichten:

  1. Sandmännchen-Geschichten: Kurzgeschichten über das Sandmännchen, das Kindern hilft, in den Schlaf zu finden.
  2. Der kleine Hase, der nicht schlafen wollte: Eine herzerwärmende Geschichte über einen kleinen Hasen, der den Weg in den Schlaf findet.
  3. Die Abenteuer von Winnie Puuh: Sanfte Abenteuer des liebenswerten Bären und seiner Freunde.
  4. Der Mondscheindrache: Eine magische Geschichte über einen Drachen, der in einer Mondnacht ein Junge besucht und ihn auf ein fantastisches Abenteuer mitnimmt.

Schlaf ist keine Geheimwissenschaft, aber es braucht ein wenig Wissen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Ob zu Hause oder in der Kita – gemeinsam schaffen wir ein Umfeld, in dem Kinder süße Träume haben und voller Energie in den neuen Tag starten können. Du bist der Schlüssel zu einem erholsamen Schlaf!

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